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Von Denissowitsch lernen

K ürzlich beim Entrümpeln fiel mir ein sehr altes, vergilbtes Büchlein mit dem Titel: ‚Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch‘ 1962 von Alexander Issajewitsch Solschenizyn, in die Hände. Der Autor hat 1970 den Nobelpreis für Literatur für sein Hauptwerk Archipel Gulag erhalten. Deshalb fand ich, ich könne dieses Büchlein nicht ungelesen entsorgen.

Der Roman hat nur 130 Seiten und schildert einen Tag aus dem Leben eines Häftlings in einem sowjetischen Gulag. Darin wird der Tagesablauf im Arbeitslager detailliert beschrieben, in all seiner Härte. Doch das Erstaunliche an dieser Erzählung ist nicht die Schilderung der schrecklichen Umstände, in denen Machtmissbrauch an der Tagesordnung ist. Es ist die Geschicklichkeit, mit der Dennisowitsch, der Hauptdarsteller, mit all dem umgeht und auch sein intelligenter Optimismus, seine Beobachtungsgabe und nicht zuletzt seine Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit.Dieses Buch fördert den Optimismus!

Er ist dabei weder Opfer noch handelt er übertrieben altruistisch, er macht einfach das Bestmögliche aus den jeweiligen Situationen, in die er hineingerät. Das macht das Buch für mich so grossartig, es zeigt eine Haltung in einem knallharten Alltag, die eine gelungene Lebensbewältigung ermöglicht, und daraus können wir heute noch alle etwas lernen.

 

 

 

 

@ anima-pura.ch

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